TemptonJob

Berufliche Rückschläge – Scheitern erlaubt

Niemand spricht gerne über die eigenen Fehler oder das eigene Scheitern. In unserer Gesellschaft steht der Erfolg im Fokus – der private genauso wie der berufliche. Fehlschläge im Job werden oft als Schwäche oder mangelnde Kompetenz betrachtet und daher von den Betroffenen lieber verschwiegen oder beschönigt. Dabei sind Lücken im Lebenslauf oder eine erhaltene Kündigung keine Schande und unter Umständen sogar eine Chance für einen Neuanfang.

Knick in der Karriere nicht das Ende der Welt

Ein Kollege, der früher als man selbst befördert wird, ein geplatztes Projekt, in das man unzählige Überstunden investiert hat oder ein verlorener Großauftrag – Rückschläge sind Teil des beruflichen Alltags. Besonders hart trifft es Arbeitnehmer, wenn auch noch die Kündigung ins Haus flattert. Das Gefühl des Versagens nach einer beruflichen Enttäuschung kratzt tief am eigenen Selbstbewusstsein und führt nicht selten dazu, dass die Betroffenen an sich selbst und ihren Fähigkeiten zweifeln – dabei wird nur ein Bruchteil der arbeitenden Bevölkerung ihre Karriere ohne Misserfolge beenden. Entscheidend ist jedoch, wie man damit umgeht und welche Lehren man daraus zieht.

Aber wie verarbeitet man einen beruflichen Rückschlag am besten? Experten für Stressbewältigung raten dazu, im ersten Schockmoment keine weitreichenden Entscheidungen zu treffen, sondern zunächst die eigenen Wunden zu lecken und danach mit kühlem Kopf zu handeln. Sport, der Austausch mit Freunden und Verwandten oder ein spontaner Urlaub helfen dabei, auf andere Gedanken zu kommen und die Ereignisse zu reflektieren.

Kündigung auch eine Chance für den beruflichen Neuanfang

Während sich kleinere berufliche Misserfolge oft bald wieder von selbst erledigen oder durch gute Leistungen ausgeglichen werden können, ist eine Kündigung ungleich schwerer zu verdauen. Besonders die Angst vor den Konsequenzen führt oft zu Unsicherheit und Frustration. Und auch wenn man einer Kündigung nur wenig Positives abgewinnen kann: Sie ist nicht selten der Startschuss für ein neues Karrierekapitel. Denn wer tief in sich hineinhört und die vergangen Jahre bei seinem bald Ex-Arbeitgeber Revue passieren lässt, merkt vielleicht, dass ihn der Job schon seit geraumer Zeit nicht mehr erfüllt hat. Ein Arbeitgeberwechsel oder die Arbeit in einem neuen oder unbekannten Tätigkeitsfeld birgt die Chance auf neues berufliches Glück. Wer sich umorientieren möchte, aber unsicher ist, ob er in der neuen Branche „alt werden“ möchte, für diejenigen ist die Zeitarbeit eine optimale Lösung. Sie können durch eine Anstellung bei einem Personaldienstleister in kurzer Zeit viele Erfahrungen in unterschiedlichen Branchen sammeln. So fällt die Orientierung auf dem Arbeitsmarkt deutlich leichter. Und da einige Einsätze nur ein paar Monate dauern, spricht auch nichts dagegen, verschiedene Branchen auszuprobieren.

Die berühmte Lücke im Lebenslauf

Wer nach einer Kündigung nicht direkt einen neuen Job findet, macht sich unweigerlich Gedanken, ob die Zwangspause die Chance auf eine Neuanstellung verringert. Doch die Angst vor der Lücke im Lebenslauf ist heute in den meisten Fällen unbegründet. So sind befristete Arbeitsverhältnisse und häufigere Jobwechsel verbreiteter als früher. Nicht immer gelingt dabei der direkte Übergang in ein neues Anstellungsverhältnis. Auch eine berufliche Neuorientierung oder ein Sabbatjahr sind heute keine Seltenheit mehr. Die Zeiten, in denen ein Arbeitnehmer den Großteil seines Arbeitslebens beim gleichen Arbeitgeber angestellt war, sind längst vorbei. Das wissen auch die Personaler und können etwaige Lücken in den Lebensläufen der Bewerber richtig einordnen. Wer sich zwischen zwei Anstellungen weiterbildet oder einer Tätigkeit zur Überbrückung nachgeht, hat auf eventuelle Nachfragen auch direkt die passende Antwort parat. Das Vertuschen oder Kaschieren von Lücken – etwa durch fehlende Monatsangaben bei den beruflichen Stationen – weckt hingegen eher das Misstrauen der Personalverantwortlichen. Sollte der Täuschungsversuch auffliegen, wird der Job mit Sicherheit an einen Konkurrenten gehen.

Fazit

Berufliche Rückschläge gehören zum Arbeitsleben dazu. Fast jeder Arbeitnehmer und jeder Arbeitgeber wird sich früher oder später einer beruflichen Niederlage stellen müssen. Wichtig dabei ist in erster Linie, wie man damit umgeht. Selbst eine Kündigung durch den Arbeitgeber kann sich im Nachhinein als positiv erweisen. Denn ein neuer Arbeitgeber oder gar eine berufliche Neuorientierung führen nicht selten zu neuem Schwung für den Karriereweg. Auch wer nicht direkt im Anschluss einen Job findet, sollte sich keine unnötigen Sorgen machen. Die gefürchteten Lücken im Lebenslauf sind heute weit weniger schlimm als noch vor 30 Jahren. Sabbatical, Weiterbildungen oder die Suche nach dem Traumjob, die länger dauert als geplant: Wer souverän damit umgeht, muss im Lebenslauf auch nichts kaschieren.