TemptonJob

Warum wir uns vom klassischen Acht-Stunden-Tag (noch nicht) verabschieden müssen

Während ich diesen Beitrag verfasse, sitze ich im Büro. Schon gute fünf Stunden. Macht nach Adam Riese noch drei Stunden bis Feierabend. Klingt vertraut für euch? Könnte aber schon bald der Vergangenheit angehören. Zwar wird uns der klassische Nine-to-five-Job noch mit Sicherheit die nächsten Jahrzehnte begleiten, allerdings bieten viele Arbeitgeber Ihren Angestellten mittlerweile auch flexiblere Möglichkeiten der Beschäftigung. Natürlich muss dabei auch auf die jeweilige Branche geachtet werden. Gerade im Dienstleistungssektor sind flexible Arbeitszeitmodelle schwierig, da Öffnungszeiten beachtet und die Arbeitszeiten auf die Kunden ausgerichtet werden müssen.

Flexible Arbeitszeitmodelle stehen bei den Beschäftigten hoch im Kurs

Während unsere Großeltern und Eltern überwiegend einen geregelten 8-Stunden-Tag hatten, können, dürfen und müssen wir uns den Gegebenheiten der Digitalisierung und der voranschreitenden Globalisierung anpassen. Teilzeit, Gleitzeit, Homeoffice: Heutzutage haben Arbeitnehmer verschiedene Möglichkeiten, um die Arbeitszeit flexibel und möglichst genau an die persönlichen Anforderungen anzupassen. Die Modelle sind bei den Angestellten beliebt, denn private Termine oder familiäre Verpflichtungen können dadurch eher wahrgenommen werden. Morgens im Büro arbeiten, mittags nach Schulschluss mit den Kindern ins Schwimmbad und abends von zuhause aus das Projekt zum Abschluss bringen – was vielleicht für einige noch exotisch klingen mag, ist in vielen Firmen bereits Alltag. Gerade Familien schätzen diese Flexibilität. Die Zeiten, in denen nur ein Elternteil Geld verdient und der andere Teil sich um Kinder und Haushalt kümmert, sind lange vorbei.

Auch Arbeitgeber profitieren von flexiblen Arbeitszeiten

Doch nicht nur für die Arbeitnehmer sind variable Modelle von Vorteil, auch Arbeitgeber profitieren davon. Flexible Arbeitszeiten haben oftmals auch eine höhere Produktivität zur Folge. Denn nicht jeder Arbeitnehmer ist zur gleichen Zeit produktiv. Während der eine Kollege vielleicht lieber früh morgens arbeitet, wird ein anderer erst mittags richtig produktiv. Unternehmen können so auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter eingehen und gleichzeitig die Arbeitsmoral erhöhen. Bei einer hohen beziehungsweise schwierigen Auftragslage haben Unternehmen zudem die Möglichkeit, die benötigten Arbeitskräfte flexibel einsetzen zu können. Gleichzeitig präsentieren sich Unternehmen so als moderner und attraktiver Arbeitgeber für potenzielle Bewerber.

Große Flexibilität bringt auch Nachteile mit sich

Die vermeintlich gewonnene Freiheit durch flexible Arbeitszeiten kann sich aber auch negativ auswirken. Der persönliche Austausch mit Kollegen entfällt im Homeoffice komplett. Natürlich ist es möglich, per Telefon oder Videokonferenz mit den Kollegen zu sprechen, jedoch lassen sich Absprachen und Planungen von Angesicht zu Angesicht meist leichter treffen. Persönliche Kundengespräche oder Akquisemaßnahmen lassen sich über die digitalen Kanäle noch weit schlechter verwirklichen. Gerade im Vertrieb ist der persönliche Kontakt und Austausch mit den Kunden entscheidend über Erfolg oder Misserfolg.
Zudem ist nicht jeder Arbeitnehmer beispielsweise für Homeoffice gemacht. Erhöhte Einsamkeit, vermehrte Sorgen etwas im Büro zu verpassen bis hin zu Schuldgefühlen gegenüber den Kollegen im Büro sind keine Seltenheit und belasten die Psyche von Heimarbeitern mehr als beim traditionellen Arbeitsmodell im Büro.

Fazit

In Branchen und Unternehmen, in denen es heute möglich ist, die Arbeitszeit den eigenen Lebensumständen anzupassen, erfreuen sich Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit und Home Office großer Zustimmung. Besonders für Familien mit Doppelverdienern können flexible Arbeitsmodelle ein Pluspunkt sein. Bei allen Vorteilen, die flexible Arbeitsmodelle der Belegschaft bieten können, dürfen die Nachteile jedoch nicht aus den Augen verloren werden. Der direkte Austausch im Team führt nicht selten zu einem besseren Ergebnis und im direkten Kundenkontakt oder bei der Akquise ist der persönliche Kontakt meist unerlässlich. Arbeitnehmer, die überwiegend von zuhause aus arbeiten, sollten zudem ihre geleistete Arbeitszeit im Blick behalten.